Vereinsgeschichte
1951 bis 2001
nach Aufzeichnungen von Dieter Deißler und Norbert Knöpp
Vor 25 Jahren schrieben Dieter Deißler und Norbert Knöpp für die Chronik folgenden Satz: „25 Jahre sind keine lange Zeit, für uns aber ist es ein bedeutungsvoller Zeitraum“.
Ob unser heutiger 1. Vorsitzender, Norbert Knöpp, schon damals ahnte, dass er 25 Jahre später die Geschicke des Vereins in so erfolgreicher Manier würde leiten können?
Es mussten viele Schwierigkeiten beseitigt und manche Hürde überwunden werden, ehe der Verein seinen heutigen Stand erreichen konnte. Nur durch großen persönlichen Einsatz eines jeden Mitgliedes ist es möglich, in einem relativ kleinen Verein – wie es der unsere ist – alle anfallenden Probleme zu lösen. Mit Stolz blicken wir nunmehr auf die 50jährige Geschichte unseres Vereins zurück!
Am 18. Oktober 1951 trafen sich in der Gastwirtschaft Deißler einige sportbegeisterte junge Leute, um in unserem Dorf einen Sportverein ins Leben zu rufen. Ursprünglich beabsichtigten diese Männer, – hier sind vor allem Hermann Stöcker, Osswald Hartmann, Paul Marienfeld, Werner Knöpp, Gerhard Knöpp, Willi Zingel, Erich Moos, Sepp Meier, Heinrich Lotz und Alfred Fritz zu nennen – einen Handballverein zu gründen. Nach den ersten Spielen auf dem Fußballfeld in Hundstadt musste man von diesem Vorhaben leider wieder abkommen, da in dem 180 Einwohner zählenden Wilhelmsdorf nicht immer 11 Akteure für die Mannschaft gefunden werden konnten.
Die Sportart, bei der man weniger Spieler brauchte, war Tischtennis. Besonders zwei Männern ist heute das Bestehen unseres Vereins zu verdanken: Hermann Stöcker und Osswald Hartmann arbeiteten schon damals auf eine Vereinsgründung hin. Nachdem zwei Jahre lang mit großem Eifer trainiert worden war, wurde es erforderlich, dem Hessischen Tischtennis-Verband anzugehören, um Freundschafts- und Meisterschaftsspiele austragen zu können.
In der Gründungsversammlung am 18.10.1951 wurde die Gründung des Vereins und der Beitritt zum Hessischen Tischtennis-Verband einstimmig beschlossen. Noch am selben Abend wurde Werner Knöpp als 1. Vorsitzender, Heinz Ellringmann (2. Vorsitzender und Schriftführer), Anna Fuchs (Kassenwart) sowie Josef Meier und Erich Moos als Spielführer der 1. Mannschaft gewählt. Der monatliche Beitrag wurde auf 0,50 DM festgelegt.
Große Freude herrschte 1952, als die in Eigenhilfe erbaute Schule fertiggestellt war und der Tischtennis-Club in diesen Räumen trainieren durfte – nachdem man sich ein Jahr mit der provisorisch erbauten Schulbaracke begnügen musste. Ein Jahr später unterlagen Werner Knöpp, Ernst Mickler, Heinrich Lotz, Willi Zingel, Erich Moos und Josef Meier in ihrem ersten Punktspiel gegen Helvetia Kirdorf mit 0:9. Nach der ersten Spielrunde hatte die Mannschaft 6 Pluspunkte auf ihrem Konto.
Die ersten Jahre waren eine schöne, wenn auch schwere Zeit. Mit großem Idealismus nahmen die Spieler die Zugfahrten auf sich, denn damals besaß noch kein Spieler ein Automobil. Die Zugverbindungen waren nicht optimal. Der Heimweg von der Endstation Usingen nach Wilhelmsdorf musste dann per pedes oder in einer Taxe zurückgelegt werden. Die Entscheidung darüber, ob man mit einem Taxi nach Hause fahren oder doch lieber in der Kneipe ein Bier trinken sollte, fiel dann meistens so aus, dass man den Weg nach Wilhelmsdorf zu Fuß antrat.
Dass man sich in Wilhelmsdorf immer große Mühe mit den Nachwuchsspielern gab, trug schon damals erste Früchte. 1961 konnte deshalb eine zweite Mannschaft für die Verbandsrunde gemeldet werden, da einige junge Spieler in die Seniorenmannschaft drängten.
Ein besonders schönes Geschenk zum 10jährigen Jubiläum machte Kurt Mickler: Er belegte den 1. Platz bei der Kreismeisterschaft. Lothar Dörr-Kling wiederholte diesen Erfolg für unseren Verein 1963, Kurt Mickler wurde Dritter.
Ein von passiven Mitgliedern gestifteter Jugendpokal wurde erstmals 1962 ausgespielt. Erster Gewinner war Bernd Knöpp. Auch heute spielen in jedem Jahr die Jugendspielerinnen und -spieler sowie die Senioren ihren jeweiligen Vereinspokal aus. Ein weiteres Turnier erfreut jährlich die Tischtennisspieler: Im „Gemischten Doppel“ wird das beste Pärchen der Aktiven ausgespielt.
In guter Erinnerung behielten alle Beteiligten das erste Freundschaftsspiel mit einem ausländischen Verein. Die erste und zweite Mannschaft besuchten den TTC Tilburg in Holland. Es waren erlebnisreiche Tage.
Die doch sehr beengten Raumverhältnisse ließen den Wunsch nach einer eigenen Sporthalle laut werden. Um Zuschüsse dafür von Bund und Land zu erhalten, wurden allerdings Auflagen gemacht, die die finanziellen Möglichkeiten des Vereins überstiegen. Obwohl ein Grundstück von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurde, scheute man das große Risiko und steckte die Pläne mit großem Bedauern wieder in die Schublade.
Den sportlichen Höhepunkt im Vereinsleben brachte das Jahr 1969. Die Mannschaft um Lothar Dörr-Kling, Karl-Heinz Malcher, Kurt Mickler, Hans Gebauer und Walter Fuchs konnte überraschend in der Sommerrunde den Kreis-Mannschaftspokal erringen. Ein weiterer Erfolg war der 3. Platz der 1. Mannschaft in der A-Klasse Obertaunus-Usingen. In diesem Jahr hatte der Verein bereits 76 Mitglieder und war bis etwa 1965 der größte „selbständige“ Tischtennis-Verein in Hessen.
In der Spielrunde 1969/70 konnte man, da sich einige Spieler aus Nachbargemeinden dem Verein angeschlossen hatten, erstmals mit drei Senioren-Mannschaften und einer Jugend-Mannschaft an der Verbandsrunde teilnehmen.
Durch die im Rahmen der Schulreform erfolgte Schließung der Schule standen deren Räume seit 1966 leer. Im Jahre 1970 baute die Gemeinde Wilhelmsdorf das Schulgebäude zu einem Dorfgemeinschaftshaus um. Während dieser Umbaumaßnahmen hätte der TTC keine Möglichkeiten zu trainieren gehabt, wäre nicht der Sportverein Merzhausen bereit gewesen, seine Sporthalle für den Trainings- und Wettkampfbetrieb zur Verfügung zu stellen.
Es sei hier noch einmal herzlich dafür gedankt.
Im November 1970 wurde das neue DGH in Wilhelmsdorf eingeweiht. Der TTC nutzt seit dieser Zeit den großen Saal im Erdgeschoss.
In kleinem Rahmen feierte man im Herbst 1971 das 20jährige Bestehen. Im Vordergrund dieser Feier stand die Ehrung verdienter Mitglieder. Ein Mann sollte hier besonders erwähnt werden: Werner Knöpp. Er stand dem TTC seit seiner Gründung im Jahre 1951 vor und führte diesen erfolgreich durch alle Höhen und Tiefen.
Im Jahre 1973 hatten vier junge Damen den Ehrgeiz, schon nach einem Jahr fleißigster Trainingsarbeit auch gegen andere Mannschaften um Punkte zu spielen. Sigrun Kunkler-Knoth und Astrid Langer spielen auch heute noch aktiv in der Bezirksoberliga.
Das Jahr 1974 brachte dem Verein erneut großen Mitgliederzuwachs. Vor allem die Jüngsten entdeckten jetzt den Spaß am Tischtennisspiel. Dank guter Trainingsarbeit konnten 1974 zwei weitere Mannschaften – eine Schüler- und eine Mädchenmannschaft – gemeldet werden.
Bei den Stadtmeisterschaften, die seit 1974 von den drei Tischtennisvereinen der Stadt Usingen (Eschbach, Usingen und Wilhelmsdorf) ausgetragen werden, konnten die Spieler aus Wilhelmsdorf einige beachtliche Erfolge erringen. So wurde 1974 Knut Jörgen Stadtmeister der „Herren B“ und Gerrit Schmidt Schüler-Stadtmeister. 1975 konnte man mit Rainer Buhlmann (Herren A), Heinz Stroh (Herren B) und Gerrit Schmidt (Schüler) gleich drei Stadtmeister stellen.
Uwe Lichtenthäler und Gerlach Zipser belegten bei den Schülern die Plätze 2 und 3. Zusammen mit Gerlach Zipser wurde Gerrit Schmidt 1975 auch Kreismeister im Schüler-Doppel. Unter der Leitung von Rainer Buhlmann konnte die Schülermannschaft außerdem einen 2. Platz beim Kreispokal und einen 3. Platz beim Bezirkspokal erreichen.
Das Vierteljahrhundert Tischtennis-Club Wilhelmsdorf in der Rückschau betrachtet, ist – auf einen Nenner gebracht – das „Werk von Idealisten“. Mit einer Feierstunde, musikalisch gestaltet durch den Posaunen- und Kinderchor der Kirchengemeinde Merzhausen-Wilhelmsdorf (Leitung Reinhold Schlicht und Fr. Both), gelang dem Verein eine eindrucksvolle Eröffnung seiner Festtage zum 25jährigen Bestehen. Eine Woche später folgte eine bunte Veranstaltungsreihe mit Unterhaltung, Tanz und sportlichen Höhepunkten. So wurde mit den „Original St. Kathreiner Musikanten“ aus der Steiermark eine Festkapelle verpflichtet, die inzwischen weit über die Grenzen Österreichs und Europas hinaus (Auftritte in Amerika sind keine Seltenheit) bekannt sind.
Noch während der Feierstunde zum 25jährigen Bestehen des Tischtennis-Club Wilhelmsdorf konnte der Verein seine Mitgliederzahl um zwei weitere passive Mitglieder erhöhen. Unter dem Beifall der im Dorfgemeinschaftshaus versammelten Gäste erklärten Hermann Stöcker – er hielt die Festansprache bei dieser Jubiläumsfeier – und Usingens damaliger Bürgermeister, Hermann Krönung, spontan ihren Beitritt zum TTC. Beide betonten, dass dies als Zeichen besonderer Anerkennung zu verstehen sei, Anerkennung, die dem TTC über seine sportlichen Aktivitäten hinaus als erstem und wichtigstem Träger des Gemeinschaftslebens in Wilhelmsdorf in hohem Maße gebühre.
II. Teil: 1976 – 2001
„Um die Erfolge der Schüler- und Jugendspieler auch weiterhin gewährleisten zu können, werden die Mitglieder, die ein Auto besitzen, gebeten, ein- bis zweimal im Jahr die Jugendlichen zu ihren Auswärtsspielen zu fahren“. Dies war ein Antrag, den man in der Jahreshauptversammlung 1976 stellte. Weitere Erfolge, auch bei den Senioren, erhoffte man sich von einem Trainer. W. Preis sollte das Können der Seniorenspieler verbessern. Die ersten Erfolge stellten sich wenig später ein. 1979 erkämpften die Damen den Kreismeistertitel und stiegen in die Bezirksklasse auf.
Das Jahr 1980 sollte für den Verein sehr bedeutungsvoll werden. Der langjährige 1. Vorsitzende Werner Knöpp gab seinen Rücktritt bekannt. Mit ihm übergaben alle Vorstandsmitglieder ihre Aufgabenbereiche an die nachfolgende jüngere Generation. Ihm und dem gesamten Vorstand sei an dieser Stelle noch einmal herzlich dafür gedankt, dass er fast 30 Jahre mit viel Geschick, Umsicht und Einfühlungsvermögen diesen Verein dahin geführt hat, wo er heute einen sehr wichtigen Platz im Leben eines jeden Wilhelmsdorfers einnimmt. 1980 spielte der TTC zum 1. Mal in seiner Vereinsgeschichte mit 10 Schüler-, Jugend- und Seniorenmannschaften. Eine große Aufgabe für seinen Nachfolger Karl-Heinz Malcher. Mit ihm trat ein Mann an die Spitze des Vereins, der auch aus dem aktiven Bereich kam. Unter seinem Vorsitz erstellte die gewählte Kassiererin, Fräulein Sigrun Kunkler, 1981 einen Haushaltsplan. Als Steuerfachkraft weiß sie genau, wie die Einnahmen gegenüber den Ausgaben zu optimieren sind. Diese Idee hat sich bis heute erfolgreich bewährt.
In diese Zeit fällt die letzte Chance für eine erhebliche Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten und der allgemeinen Raumsituation. Der neue Anbau am Dorfgemeinschaftshaus gab dem TTC und dem Schützenverein die Möglichkeit, vorhandenes Können erheblich verbessern zu können.
Das 30jährige Bestehen des Vereins im Jahre 1981 wurde mit viel Tanz, Spaß und Unterhaltung gefeiert. Einige Vereine gratulierten, hier sind besonders die Tischtennisspieler des TV Stierstadt hervorzuheben, mit denen man seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis pflegt.
Die Jahre 1982 und 1983 waren Jahre, die mehr „Tiefs“ als „Hochs“ vorweisen können. Durch Lehrgänge und Krankheiten war fast der gesamte Vorstand nicht einsatzfähig. Ein Glück, dass mit Harald Knöpp ein Mann in den Vorstand gewählt wurde, der „als Mädchen für alles“ die Geschicke in dieser Zeit fest im Griff hielt. Er bemängelte aber schon damals, dass die aktiven Spieler sich mehr in und an den anstehenden Aufgabe des Vereins beteiligen sollten. Mit Sigrun Kunkler, Frank Meier, Michael und Stefan Dörr-Kling konnte der neu gewählte Jugendleiter Christian Matte einige Aktive finden, die als Betreuer und Trainer für die Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stehen sollten. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Claudia Adomeit und Holger Reuter heimsten Erfolge auf Kreis-, Bezirks- und Hessenebene ein. Sie wurden 1983 jeweils Erste in der Kreis- und Bezirksrangliste.
So kann man Claudia Adomeit, Holger Reuter (jetzt mit SG Anspach in der Hessenliga) und Stefan Dörr-Kling (drei Jahre in der Oberliga Niedersachsen und jetzt in der Verbandsliga Bremen) zu den wohl erfolgreichsten Tischtennisspielern aus Wilhelmsdorf zählen.
Als Belohnung für die hervorragenden Leistungen, die die Mädchen Claudia Adomeit, Andrea Deißler, Nicola Kirschner, Carola Wick, Monika Uhrig und Regina Weber in der Saison 1984/85 erbrachten, als sie nicht nur Herbstmeister, sondern auch Meister und Pokalsieger wurden, durften sie ein Trainingswochenende in der Tischtennis-Sportschule in Grenzau verbringen.
Die Usinger Stadtmeisterschaften 1985 richtete Wilhelmsdorf aus. Ein negativer Werdegang, der sich schon länger abzeichnete, setzte sich in diesem Jahr weiter fort: von 114 aktiven Spielern waren nur 32 anwesend.
Ebenfalls in dieses Jahr fiel die Idee, eine Silvesterparty ins Leben zu rufen. Der Vorschlag von Harald Knöpp, weniger Feste, dafür qualitativ bessere Veranstaltungen im Wilhelmsdorfer Vereinsleben zu installieren, traf auf große Zustimmung. So konnte man das Jahr 1986 mit dem 1. Wilhelmsdorfer Silvesterball – erstklassig vorbereitet und durchgeführt vom Vereinsring Wilhelmsdorf – ausklingen lassen.
Der im März 1986 neu gewählte 1. Vorsitzende Christian Matte überraschte in seiner ersten Sitzung alle Anwesenden mit dem Vorschlag, eine Winterwanderung durchzuführen, bei der die Aktiven, die Passiven sowie alle Freunde und Gönner des Vereins noch enger unter einen Hut zu bringen seien. Die erste Winterwanderung fand dann auch im Januar 1987 statt. Sie führte mit dem Bus zur Saalburg. Von dort aus ging es per pedes über den Sandplacken zurück nach Wilhelmsdorf.
In dieses Jahr fiel nicht nur der Wiederaufstieg der Damen-Mannschaft in die Bezirksklasse, sondern auch der Kreispokalsieg. Die Mannschaft spielte in der Besetzung: Sigrun Kunkler-Knoth, Astrid Langer, Martina Reif und Christa Liese.
In der Amtszeit von Christian Matte feierte man das 1. Lampionfest – als Ersatz für die Kerb und alle 2 Jahre stattfindend. Dieses Fest wurde musikalisch von einem japanischen Mandolinenorchester umrahmt, ein wirklicher Ohrenschmaus.
Im Jahre 1990 wurden die ersten Verbindungen mit Paul Schmitt aus Frankfurt geknüpft. Er ist Sportwissenschaftler mit dem A-Lizenz-Tischtennis-Trainerschein und hat sich gänzlich dem Tischtennissport verschrieben. Mit seiner „Individuellen Tischtennisschule“ in Langenbieber, die er gemeinsam mit Alois Stricker führt, hat er sich im Frankfurter Raum einen Namen gemacht. Er kommt seit dieser Zeit einmal im Jahr abwechselnd zur SG Hausen und zum TTC Wilhelmsdorf, um den Jugendlichen den letzten Schliff zu geben.
Die Jugendlichen des TTC Wilhelmsdorf spielen nicht nur Tischtennis, einige Jungen sind noch in einem Fußballverein und einige Mädchen in einem Handballverein aktiv. Aber alle freuen sich in jedem Jahr auf einen Auftritt zur Nikolausfeier. Manfred Reiß, ein aktiver Spieler der 4. Mannschaft, hatte sich vor elf Jahren bereit erklärt, jeweils sechs bis acht Wochen vor Nikolaus mit interessierten Jugendlichen einige Nikolaus- und Weihnachtslieder einzuüben, die dann allen Verwandten und Bekannten im großen Saal des DGH vorgesungen werden. Sicherlich nicht ohne Hintergedanken, denn am Abend bringt der „Nikolaus“ bestimmt für jeden etwas mit.
1991 wurde dann das 40jährige Jubiläum mit viel Aufwand gefeiert. So konnte man für dieses Fest wiederum die „KATHREINER–MUSIKANTEN“ verpflichten, die in bewährter Form für Tanz und Unterhaltung sorgten.
Zwei weitere talentierte Tischtennisspielerinnen brachte der Verein hervor: Andrea Nagell und Stefanie Fritz kamen auf Kreis- und Bezirksebene zu hervorragenden Ergebnissen. 1992 war Stefanie Fritz zum ersten und nicht zum letzten Mal in der Kreisendrangliste erfolgreich.
Das Hessenfernsehen wurde auf Wilhelmsdorf aufmerksam. Im Sportkalender auf Hessen 3 wurde während der Aktion „Ein Dorf stellt sich vor“, die Postleitzahl von Usingen gezogen. Dank der schnellen Reaktion von Helmut Brill und Walter Fuchs, die sich über Telefon meldeten, wurde ein Beitrag über Wilhelmsdorf am 27. Februar 1993, zu dem auch 20 Mitglieder ins Fernsehstudio eingeladen wurden, ausgestrahlt.
Ebenfalls in dieses Jahr fiel die Entscheidung, eine zusätzliche Garage in Eigenhilfe zu planen und zu bauen. Es sollte aber noch Jahre dauern, bis die Genehmigung vorlag.
Nicht nur die Tischtennisspielerinnen und -spieler sind im TTC aktiv. Seit 1994 absolvieren in einer Aerobic-Gruppe junge und junggebliebene Frauen intensives Training. Das Ergebnis ihrer oft schweißtreibenden Arbeit stellen sie dann in der alljährlichen Faschingssitzung vor.
Die sportlichen Erfolge unseres Tischtennisvereins lassen sich auch an der 1. Männermannschaft festmachen. In der Saison 1995/96 standen sie zwei Spieltage vor Ende der Saison als Meister der 1. Kreisklasse fest und stiegen in die Kreisliga auf. Dies wurde im Rahmen einer Saisonabschlussfeier mit Meisterschafts- und Aufstiegsfeier entsprechend gewürdigt.
Die schon lange erwartete Garagenerweiterungsgenehmigung kam im Jahr 1997. Sofort wurde sich an die Arbeit gemacht. Mit großer Hilfe der Stahlbaufirma Lichtenthäler konnte man den Bau in Rekordzeit beenden. Kleinere Arbeiten wurden nach und nach erledigt.
Stefanie Fritz, die erfolgreiche Jugendspielerin des Vereins, begann in diesem Jahr in Frankfurt mit ihren Lehrgängen zur Erlangung des C-Tischtennis-Trainerscheins. Sie hat sich in der Jugendarbeit besonders hervorgetan und trainiert die Schüler und Jugendlichen seit dieser Zeit sehr erfolgreich. Eine Jugendspielerin, Michaela Knoth, nimmt schon am Training und Spielbetrieb der 2. Damenmannschaft teil. Nachdem nun Stefanie Fritz mittlerweile die Prüfung zu ihrem C-Schein erfolgreich abgelegt hat, hofft der Verein, sie als Spielerin der 1. Damen-Mannschaft und als Trainerin weiterhin in den eigenen Reihen halten zu können.
In der Spielzeit 1998/99 konnte die 3. Herren-Mannschaft einen großen Erfolg verbuchen: Als Meister der 3. Kreisklasse konnte man in die 2. Kreisklasse aufsteigen. In Verbindung mit der Jahresabschlussfeier wurde dies zünftig gefeiert.
Der größte Erfolg jedoch blieb den Damen der 1. Mannschaft vorbehalten. Zur Jahrtausendwende gelang der Mannschaft mit den Spielerinnen Sigrun Kunkler-Knoth, Stefanie Fritz, Astrid Langer und Martina Reif der Aufstieg in die Bezirkssoberliga. Ein Mittelfeldplatz bestätigt die beständig gute Leistung des Quartetts.
Im August des vergangenen Jahres veranstaltete der Wilhelmsdorfer TTC den ersten Ortsentscheid der Minimeisterschaft. Unterstützt wurde diese bundesweite Aktion durch die Gruppe der Volks- und Raiffeisenbanken. Teilnehmen konnten alle Mädchen und Jungen bis zu einem Alter von 12 Jahren, die vorher noch nie am offiziellen Spielbetrieb, wie zum Beispiel Meisterschafts- und Pokalspielen, Turnieren oder Ranglisten, teilgenommen haben. Die Siegerliste liest sich wie folgt:
Mädchen bis 10 Jahre: 1. Vanessa Deißler, 2. Jaqueline Buhlmann.
Jungen bis 10 Jahre: 1. Christoph Eckstein, 2. Dustin Deißler.
Jungen bis 12 Jahre: 1. Jan-Uwe Weinert, 2. Sven Soriano-Ramirez.
Sven Soriano-Ramirez und Lycas Pohl hat dieses Spiel soviel Spaß gemacht, dass sie nach dieser Minimeisterschaft in den Verein eingetreten sind.
Für das Jahr 2000/01 ist die Renovierung des Dorfgemeinschaftshauses vorgesehen. Neben einer neuen Heizung, die die alten Nachtspeicherkolosse sowie die Umluftheizung nunmehr abgelöst hat, soll dem Innenleben des „Großen Saales“ etwas Gutes getan werden. Außerdem wurde im Eingangsbereich die Decke in Eigenhilfe isoliert, neues Deckenlicht angebracht und mit Paneelen verkleidet. Auch hier sah man wieder, wie wichtig es ist, wenn man sich im Vereinsring Wilhelmsdorf gut organisieren kann.
Der TTC Wilhelmsdorf hat heute – in einem Dorf mit knapp 400 Einwohnern – 137 Mitglieder. Viele Bürger erwarten von dem Verein, dass er nicht nur die Interessen der Spieler vertritt. Der TTC sieht es deshalb als eine sehr wichtige und angenehme Aufgabe an, durch verschiedene Veranstaltungen und Ausflüge etwas Abwechslung und Unterhaltung zu bieten. Er organisiert, oftmals zusammen mit dem Vereinsring, für seine Mitbürger und Freunde gesellige Veranstaltungen – genannt sind hier unter anderem die Sonnenwendfeier, diverse Grillfeste, den Dorftreff, eine Faschingssitzung, eine Winterwanderung, eine Tagesfahrt (gemeinsam mit der Feuerwehr), den Nikolausabend und zum Ausklang des Jahres entweder eine Weihnachtsfeier oder den mittlerweile sehr beliebten Silvesterball. Für die aktiven jungen Tischtennisspieler wird jedes Jahr der Jugendpokal mit anschließender Übernachtung in Campingzelten durchgeführt. Die Senioren spielen den Vereinspokal und das „Gemischte Doppel“.
Heute kann man mit Fug und Recht behaupten, dass dieser Verein es jederzeit verstanden hat, eine gute Mischung zwischen Geselligkeit und Leistungssport zu finden. Auch die Zukunft des Tischtennis-Club Wilhelmsdorf 1951 e.V. soll unter diesem Zeichen stehen. Dazu darf man den Verantwortlichen an der Spitze des Vereins stets eine glückliche Hand wünschen.
(Auszug aus der Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum 24.-26.August 2001)
TTC Wilhelmsdorf e.V.
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